Lahnradweg von der Quelle bis zur Mündung

Auf einen Blick

  • Start: Lahnquelle bei Feudingen
  • Ziel: Rheinmündung bei Lahnstein
  • leicht
  • 249,43 km
  • 16 Std. 31 Min.
  • 933 m
  • 613 m
  • 67 m
  • 80 / 100
  • 60 / 100

Von der Lahnquelle bei Feudingen bis zur Lahnmündung in den Rhein – auf dem fast 250 Kilometer langen Lahnradweg lässt es sich ganz entspannt durch das romantische Lahntal radeln. Von ihrer Quelle am Lahnhof bei Feudingen bis zur ihrer Mündung in Lahnstein durchfließt die Lahn vielfältige Landschaftsbilder. Traumhaft verwunschen zeigt sich die Natur an der Quelle und im oberen Lahntal. Im mittleren Lahntal begeistert die Weite der Auenlandschaften und das wildromantische untere Lahntal, wo sich der Fluss tief zwischen hoch aufragenden Felsen entlangschlängelt, hat seine eigenen Fans. Abseits von Autoverkehr und Hektik, lässt einen der vom ADFC mit 3 Sternen ausgezeichnete Lahnradweg das Lahntal, überwiegend auf asphaltierten Wegen und zumeist direkt am Fluss, genießen. Auf jeden Fall sollte man reichlich Zeit zum Verweilen, Einkehren und Schauen einplanen. Denn unterwegs laden edle Schlösser, trutzige Burgen, lebendige Museen, malerische Fachwerkstädtchen und elegante Kurorte zu einem Stopp ein. Die zahlreichen Reichtümer des Lahntals machen die Wahl nicht leicht. Hinzu kommen die gastfreundlichen Wirtshäuser an der Lahn - auch für diese gilt: für eine schnelle Rast sind sie eigentlich zu schade.

Ein Tipp ganz zu Beginn: Wenn Du die Lahnquelle mit dem Rad erreichen möchtest, ohne die ersten Kilometer Lahnradweg doppelt zu fahren, kannst Du in Bad Laasphe (Bahnstrecke Obere Lahntalbahn), in Netphen oder in Hainchen in die Radtour QuellenAcht einsteigen, die über verschiedene Routen zur Lahnquelle und dann auf dem Lahnradweg weiter lahnabwärts nach Feudingen und Bad Laasphe führt. Bevor es dann auf dem Lahnradweg losgeht, lädt das Forsthaus Lahnquelle oder der Lahnhof zur einer Pause ein. 

Schon die ersten Kilometer sind ein Genuss! Gemütlich rollt man von der Lahnquelle am Lahnhof aus auf dem gut markierten Weg hinunter nach Feudingen und genießt die Waldlandschaft entlang der noch sehr jungen Lahn. Bad Laasphe, an der Südseite des Rothaargebirges gelegen, wartet schon bald mit seiner sehenswerten Altstadt und den schmucken Fachwerkfassaden.

In Biedenkopf lohnt sich ein Ausflug zum Landgrafenschloss, welches weithin sichtbar hoch über der Stadt thront. Durch weite Wiesen und Felder, vorbei an einladenden Orten wie Buchenau, Caldern, Lahntal oder Cölbe, radelt man ohne großen Kraftaufwand entspannt weiter der Lahn entlang. Die Universitätsstadt Marburg setzt mit dem Ensemble ihrer Altstadt und dem Schloss ohne Zweifel kulturhistorische Glanzlichter. Über Niederweimar, Odenhausen, Ruttershausen und Lollar lässt man es weiter ins Gleiberger Land, welches durch seine markanten Burgruinen Gleiberg und Vetzberg charakterisiert ist, hinein rollen.

Bei Wettenberg-Wißmar lädt das Holz + Technikmuseum zu einem informativen und spannenden Besuch ein. Auch in Gießen gibt es eine Menge zu erleben. Hier locken Highlights wie die Naturbeobachtungsplattform Gießen Weststadt oder das Lahnfenster Hessen, durch das sich die Unterwasserwelt der Lahn erkunden lässt, sowie das neue Schloss, das Zeughaus und der botanische Garten. Mitmachen und Experimentieren darf man im Museum Mathematikum. Zahlreiche Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten sowie die gute Bahnanbindung machen Gießen zu  einem beliebten Etappenort des Lahnradweges.

Von Gießen aus radelt man weiter durch das mittlere Lahntal. Weite grüne Auen und idyllische kleine Seen liegen am Wegesrand. Und mit Wetzlar wartet schon das nächste quirlige Fachwerkstädtchen. Wer Zeit für eine Rast hat, kehrt in einem der vielen Restaurants und Cafés in der Altstadt ein oder genießt einfach die Sonne in einer der erholsamen Grünanlagen der Goethe- und Optikstadt.

Immer weiter, und übrigens auch immer noch ganz bequem und ohne merkliche Steigungen, fährt man, mal links, mal rechts der Lahn entlang über Solms, Leun und Löhnberg bis nach Weilburg. Die barocke Schlossanlage der Residenzstadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Auch den ältesten und längsten heute noch befahrbaren Schiffstunnel sollte man sich anschauen. Weilburg hat eben eine ganze Menge zu bieten.

Ab Weilburg vollführen die Lahn und damit auch der Lahnradweg zahlreiche Windungen. Genau das macht wohl den Reiz des ab hier erneut veränderten Landschaftsbildes aus. Hier hat man oft das Gefühl, von der Welt abgeschieden zu sein. Und hinter der nächsten Kurve wartet schon wieder eine andere Postkartenansicht. Beschaulich gleitet man durch pure Natur und bewundert Kleinode wie Villmar oder Runkel. Und ehe man sich versieht, erscheint hoch über der Lahn schon der bekannte Limburger Dom am Horizont.

Auch in Limburg sollte man die Lahn für einen kurzen Stadtbummel verlassen. In der mittelalterlichen Altstadt mit ihren zahlreichen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern laden kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Den Dom muss man, natürlich auch von innen, gesehen haben und mit dem „Römer 2-4-6“ findet man in Limburg eines der ältesten freistehenden Fachwerkhäuser Deutschlands.

Unter der alten Lahnbrücke hindurch führt der Lahnradweg nun in das romantische untere Lahntal hinein. Bei Staffel verlässt man Hessen und radelt jetzt durch Rheinland-Pfalz, wo man auch gleich von der malerischen Oranierstadt Diez begrüßt wird. Hier findet man mit Schloss Oranienstein und dem Grafenschloss gleich zwei sehenswerte Schlösser, welche beide auch Museen beherbergen.

Malerisch ist wohl die treffende Bezeichnung für die Landschaft, durch die man jetzt weiter rollt. Die Lahn schlängelt sich durch bewaldete Hänge und glitzert im Sonnenlicht. Das Örtchen Balduinstein ergänzt passend die Kulisse und über Geilnau und zwei neu gebaute Rad- und Fußgängerbrücken geht es ganz entspannt und immer an der Lahn entlang weiter.

Mit ständiger Lahnberührung führt der Lahnradweg auch von Laurenburg aus nach Obernhof. Ein Ort mit einer langen Weinbautradition. Mit einem Bürgerweinberg erlebt diese Tradition seit kurzem eine echte Renaissance. Ein Fläschchen Riesling oder Spätburgunder passt bestimmt noch in die Satteltasche. Durch den Naturpark fährt man nun weiter nach Nassau mit der hoch am Berg thronenden Burg Nassau-Oranien. Auch hier lohnt sich eine genussvolle Pause in einem der schönen Cafés des lebendigen Stadtkerns.

Über Dausenau, dessen mittelalterlicher Ortskern mit der Stadtmauer und dem schiefen Turm allerdings auf der gegenüberliegenden Seite der Lahn liegt, erreicht man nun die mondäne Kurstadt Bad Ems. Kaiserbad, Sommerhauptstadt Europas, Weltbad - und seit dem 24.07.2021 nun sogar UNESCO Welterbe! Bad Ems ist stolz darauf, diese hohe internationale Auszeichnung erhalten zu haben. Flaniert man durch die Stadt, wird einem auch schnell klar, dass Bad Ems mit seinen eleganten Bauten verdientermaßen zu den „Great Spas of Europe“ gehört.

Noch einmal geht es nun weiter die Lahn entlang. Bis diese schließlich in Lahnstein in den Rhein mündet. Der Blick auf die inzwischen zu einem erwachsenen Fluss gereifte Lahn, das Ankommen an Vater Rhein und die romantischen Burgen Lahneck und Stolzenfels lassen einen in Erinnerungen an die veschiedenen Tagesetappen schwelgen, in die man den Lahnradweg aufgrund der vielen Übernachtungsmöglichkeiten sinnvoll und flexibel einteilen kann.

Wegemarkierung

Der Lahnradweg ist durchgängig mit einem eigenen quadratischen Logo markiert und nach den Markierungsvorgaben des ADFC ausgeschildert. Jede Abbiegung hat einen vollwertigen Wegweiser. Dieser ist in Nordrhein-Westfalen in Rot, ansonsten in Grün gehalten. 

Allgemeine Informationen

Informationen
  • Fahrradtauglich
  • Kulinarisch interessant
  • Familienfreundlich
  • Natur Highlight
  • Kulturell interessant
  • Einkehrmöglichkeit
  • Mehrtagestour
  • Unterkunftsmöglichkeit
  • Beschilderung
  • Zertifizierte ADFC-Radroute
  • Überwiegend sonnig
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